Ab Ende November schieĂen Sie wieder aus den BĂśden unzähliger Websites: Adventskalender mit Gewinnen, Rabattcodes, Tagesangeboten â und manchmal auch richtig gutem Content.
Als Content-Marketer habt Ihr Euch sicher schon gefragt: Brauche ich auch einen Adventskalender oder ist das eher die Ebene von Marketing, die man im Content-Marketing vermeiden sollte?
Die Antwort lautet: Es kommt darauf an, was ihr aus dem Adventskalender macht â zugegeben, diese Aussage hat einen beschränkten Informationsgehalt. Deswegen beleuchten wir das Thema im Folgenden genauer.
Content-Marketing und Weihnachten
Zur Weihnachtszeit sind die Nutzer (teilweise gezwungenermaĂen) in Kauflaune und auf der Suche nach kreativen Ideen. Und dieses solltet Ihr fĂźr Eure Kommunikation auf den verschiedenen Kanälen nutzen. Grob gesagt gibt es dafĂźr zwei Schulen: Die einen setzen auf einen mĂśglichst schnellen Verkauf durch Angebote, die anderen setzen auf eine langfristige Kundenbeziehung, Ăźber den 24. Dezember hinaus.
Wir brauchen wohl nicht zu erklären, dass Content-Marketing der zweiten Richtung zuzuordnen ist. Diese langfristig angestrebte Kundenbeziehung spiegelt sich in dem ganzheitlichen Ansatz der Content-Marketing Strategie wider. Diese ist sozusagen der konstante Masterplan, der Ăźber und hinter jeder einzelnen MaĂnahme steht. HeiĂt fĂźr die Adventszeit: Ihr dĂźrft nicht Eure Content-Strategie an Weihnachten anpassen, sondern Ihr mĂźsst bewerten, inwieweit âWeihnachtenâ in Eure Content-Strategie integriert werden kann.
Oder etwas plakativer ausgedrĂźckt: Es reicht nicht, einen Inhalt mit ein paar Schneeflocken zu versehen und darauf zu hoffen, dass dadurch die Nutzer erst in Weihnachtsstimmung und anschlieĂend in Kauflaune versetzt werden â ohnehin sind Weihnachtsklischees mit Vorsicht zu genieĂen.
Doch wenn Ihr es schafft, âWeihnachtenâ und âAdventâ als sinnvolle Bausteine in Euer Marketing einzubauen, dann habt Ihr gute Chancen, innerhalb eines Monats viele neue und fĂźr Euch relevante Nutzer zu erreichen, mutmaĂlich deutlich mehr als in einem der anderen elf Monate des Jahres.
Ein guter Kanal, diesen weihnachtlichen Content zu transportieren ist ein Adventskalender: Einerseits wird er unweigerlich mit Weihnachten in Verbindung gebracht, andererseits ist er in seiner gestalterischen und inhaltlichen Auslegung vollkommen frei und kann so bestens an Eure BedĂźrfnisse angepasst werden â auch ganz ohne Engelchen, rote Christbaumkugeln und einem lachenden Weihnachtsmann.
Welche Vorteile bringt ein Adventskalender fĂźr Euer Content-Marketing?
Bei der Frage, wie man einen Adventskalender gewinnbringend fĂźr sein Content-Marketing einsetzt, kann man zwei Begriffe nennen, die immer wieder bei im Dunstkreis des Content-Marketings auftauchen: Storytelling und Content Hub.
Ein Adventskalender ist gut dafßr geeignet, eine Geschichte aus 24 Episoden zu erzählen. Wenn Ihr einen Spannungsbogen aufbaut und die Kunst des seriellen Erzählens richtig anwendet, dann werden viele Nutzer täglich Eure Website besuchen.
Wichtig hierbei: Denkt Euch zuerst die Gesamtstory aus und teilt diese in 24 Episoden auf. Und: Diese Geschichte darf nach Heiligabend nicht einfach abbrechen und in der Versenkung verschwinden, sondern sollte in der weiteren Kommunikation mit aufgenommen werden â idealerweise bis zum nächsten Advent.
Zudem kÜnnt Ihr einen Adventskalender als kleinen Content Hub verwenden. Wie oben geschrieben, werdet Ihr viele neue Nutzer anlocken, die Eure bisherigen Inhalte noch nicht kennen. Das ist eine hervorragende Gelegenheit, sie auf bestehende Content Pieces in Euren verschiedenen Kanälen hinzuweisen.
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Zur Klarstellung: Im Sinne des Content-Marketings ist es nicht verboten, Gewinne und Tagesaktionen einzubinden. Es geht lediglich um die Perspektive, die Ihr einnehmt: Stehen die Themen der Nutzer im Vordergrund und leiten diese geschickt zu einem Eurer Produkte oder konzentriert Ihr Euch nur darauf, Euer Tagesangebot âdurchzudrĂźckenâ? Wenn Ihr die Nutzer Ăźber passende Themen abholt, wird die CTR vermutlich deutlich hĂśher liegen.
Apropos CTR: Neben der dauerhaften Kundenbindung und den ausgezeichneten MĂśglichkeiten, direkte Umsätzen zu erzielen, kann ein gut gemachter Adventskalender auch zum Lead-Wunder werden. Dank des zielgruppengenauen Contents baut Ihr Ăźber mehrere Tage ein Vertrauen auf Seiten Eurer Nutzer auf, was eine hĂśhere Bereitschaft bewirkt, die Kontaktdaten abzugeben. So werden gut und gerne Leadquoten mit hohen zweitstelligen Prozentsätzen erreicht â selbst wenn der Anreiz dafĂźr nicht so spektakulär erscheint (âWhitepaper downloadenâ statt âNeuestes iPhone gewinnenâ). Und der Bereich Gewinne leitet direkt zum nächsten Punkt Ăźber âŚ
Das solltet Ihr bei einem Adventskalender vermeiden
Es ist sehr verlockend, auf die Schnelle einen Adventskalender mit 24 spektakulären Gewinnen zu entwerfen. Dann habt Ihr zwar kurzfristig viel Traffic auf der Website und generiert unter Umständen sehr viele Leads, aber dieser Traffic und die Leads haben keinen langfristigen Wert und tragen kaum zur Kundenbindung bei. Also: setzt Eure Energie lieber fĂźr guten Content ein â auch gerne in Verbindung mit kleineren Gewinnen, die zum Kontext passen. Das fĂźhrt wahrscheinlich zu weniger, dafĂźr aber viel qualifizierteren Leads, die einen langfristigen Wert haben.
Ein zweiter Fehler, der häufig begangen wird und bereits weiter oben angesprochen wurde: Der Adventskalender wird als einzelne Weihnachtskampagne gesehen und ist nicht in die Content-Marketing Strategie integriert. Diese Isoliertheit bringt, wie die bloĂe Konzentration auf Gewinnspiele, keinen langfristigen Nutzen fĂźr Eure Marke.
Der letzte wichtige Punkt, den es beim Adventskalender zu vermeiden gilt: Ihr steckt zu wenig Ressourcen in das Content-Seeding. Das betrifft natßrlich all Eure Aktivitäten im Content-Marketing, unabhängig von Weihnachten, aber gerade fßr den Adventskalender ist es besonders wichtig, da die Nutzer dort mit konkurrierenden Aktionen und Angeboten geradezu ßberschßttet werden.
Wie kann so ein Adventskalender aussehen?
Es gibt verschiedene MĂśglichkeiten, den guten alten analogen Adventskalender in die digitale Welt zu transformieren. Ein guter Weg ist, das Prinzip der TĂźrchen auf einem Hintergrundbild auch online fortzusetzen, um damit direkt die Assoziation zum âklassischen Vorbildâ herzustellen.
FĂźr solch einen Adventskalender stellen verschiedene Anbieter Online-Tools zur VerfĂźgung, mit mehr oder weniger flexiblen GestaltungsmĂśglichkeiten. Achtet bei der Auswahl darauf, dass der Adventskalender gut an Eure BedĂźrfnisse â also vor allem die Integration in Eure Content-Marketing Strategie â angepasst werden kann. Und die Unterhaltung sollte nicht zu kurz kommen. Denn viele Nutzer mĂśchten gerade vor Weihnachten schlichtweg unterhalten werden.
Wenn Ihr die richtige Strategie und Idee sowie den richtigen Anbieter findet, werdet Ihr Ăźber die 24 Tage im Dezember viele neue Leser und Interessenten gewinnen, die nachhaltig Eurem Content treu bleiben â und dadurch zu vielversprechenden potenziellen neuen Kunden werden.