Noch bis vor ein paar Jahren war es für Content Marketer deutlich einfacher, den Google Algorithmus zufriedenzustellen. Die Devise damals hieß Keyword-Dichte, heute ist qualitativ hochwertiger Content mit Mehrwert für den Nutzer erforderlich. Perfekt geeignet dafür sind Pillar Pages, denn damit kannst Du zu einem bestimmten Themenkomplex strukturiert und übersichtlich Content zur Verfügung stellen.

Was sind Pillar Pages?

Pillar Pages gelten mittlerweile für viele als unabdingbar für ein erfolgreiches SEO. Bisher genossen sie aber insbesondere auf dem deutschen Markt noch eine recht geringe Aufmerksamkeit. Das wird sich bald ändern, denn der Vormarsch der Pillar Pages ist nicht mehr aufzuhalten. Doch was ist eigentlich eine Pillar Page?

Pillar heißt übersetzt Sockel oder Stütze und bildet somit die Basis, auf der Themen-Cluster aufgebaut werden können. Der Content zu einem bestimmten Themenkomplex wird also strukturiert auf einer Seite gesammelt (siehe Grafik weiter unten). Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten der Strukturierung.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung unter Einbezug der Grafik:

Pillar Content: Auf der Seite mit dem Titel „Alles, was du über SEO musst“ wird das Kernthema behandelt. Die weiteren, detaillierten Beiträge (Cluster Content) zu diesem Themenkomplex werden übersichtlich verlinkt. Eine solche Übersichtsseite beinhaltet beispielsweise folgende Kapitel:

  1. Was genau ist SEO?
  2. Was hat SEO mit dem Suchmaschinenranking zu tun?
  3. Welche SEO KPIs gibt es?
  4. Gehören SEO und Content Marketing zusammen?

Cluster Content Themen: Hier können alle Aspekte behandelt werden, die das Thema SEO noch tiefergehender abdecken. Beispiel dafür wären:

  • How to: So schreibst du einen SEO-Text
  • Video: Die wichtigsten Google Ranking Faktoren
  • Featured Snippets: So rankt man als Direktantwort
  • Infografik: Historie des Google Algorithmus und die bisher elementarsten Änderungen

Die Themen variieren von Anfänger- bis Profi-Wissen. Der Leser kann auf der übersichtlichen Pillar Page selbst für sich entscheiden, welche Themen für ihn relevant sind.

Hyperlink: Schlussendlich werden Pillar Page und Cluster Content Page per Hyperlink verbunden, sodass sich Schritt für Schritt ein Themencluster auf der Website bildet.

Quelle: https://310creative.com/switching-from-keywords-to-pillar-pages-and-topic-clusters/

Warum sind Pillar Pages sinnvoll?

Der Grund für den Vormarsch dieser neuen Contentstruktur ist hauptsächlich das veränderte Nutzerverhalten. Dieses hat sich so weit entwickelt, dass Suchanfragen spezifischer werden – und damit auch der Anspruch an die Suchergebnisse.

So wurde vor einigen Jahren beispielsweise eher nach „Fahrradreifen wechseln“ gesucht.  Heute gibt der Nutzer eher komplexere Long Tail Keywords wie „Wie wechsle ich ohne Werkzeug einen Fahrradreifen?“ in die Suchmaske ein.

Mittlerweile bestehen über 40 Prozent aller Suchanfragen aus mehr fünf Wörtern (siehe Grafik). Mit einer Pillar Page lassen sich detaillierte Anfragen also deutlich besser abfangen – dafür muss sie aber auch in ständigem Wachstum sein und mit Cluster Content gefüllt werden.

Durch die interne Strukturierung mit verknüpften Hyperlinks wird für den Leser zudem sichergestellt, dass alle relevanten Themenaspekte abgedeckt werden. Wenn der Nutzer sich also gut informiert fühlt und eine zufriedenstellende Antwort auf Deiner Pillar Page entdeckt hat, erhöht das stark die Wahrscheinlichkeit, dass er sie noch ein weiteres Mal als Informationsquelle nutzen wird.

Ergo: Pillar Pages sind ideal, um Kunden von der Awareness in die Consideration Stage zu konvertieren.

Quelle: https://ahrefs.com/blog/long-tail-keywords-research/

Worauf musst Du achten?

Auch wenn es verlockend wirkt, von vornherein auf Masse zu gehen, sollte das gesamte Themencluster Schritt für Schritt aufgebaut werden. Schlecht recherchierter Content, der zusätzlich die Buyer Persona nicht richtig anspricht, wirkt sich umgehend negativ auf Dein Image aus und verringert die Chance einer Wiederkehr des Kunden enorm.

Stattdessen solltest Du Dir lieber etwas mehr Zeit lassen, um qualitativ hochwertige Content Pieces zu verfassen.

Eine Pillar Page ist ein ständiger Prozess: Sie kann beliebig ausführlich weiterentwickelt werden, sofern sie strukturiert und übersichtlich bleibt. Wichtig ist, dass der Pillar Content das Thema umfassend abdeckt – er stellt quasi das Basiswissen zur Verfügung. Tiefergehende Informationen sollten dann über weiterführende Blogartikel, Ratgeber, Infografiken oder Videos zur Verfügung gestellt werden.

Was aber bei all dem nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist die Berücksichtigung von Keywords. Zwar ist deren Bedeutung für die Qualität von Content in den letzten Jahren deutlich gesunken, hat aber weiterhin Einfluss auf das Ranking.

Fazit

Wenn Du bei Google oben mitspielen möchtest, solltest Du über die Implementierung einer Pillar Page auf Deiner Webseite nachdenken. Dabei sollte nicht die Verbesserung des Rankings die oberste Priorität sein, sondern vor allem der Mehrwert für den Kunden.

Qualitativ hochwertiger und strukturierter Content zu einem bestimmten Themenkomplex hilft nicht nur den Kunden weiter, sondern stärkt auch Dein Image als Experte. Und das Beste an der Sache: Hat der Suchende auf Deiner Pillar Page genau das gefunden, wonach er gesucht hat und ist das Ganze dann auch noch professionell aufbereitet, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit wiederkommen. Deshalb sind Pillar Pages und die dazugehörigen Topic Cluster ein idealer Weg, den Kunden in die nächste Stufe des Buyers Journey zu bringen.