Ständig diskutiert und doch für viele noch Neuland: Künstliche Intelligenz im Content Marketing. Manche prophezeien bereits das Ende des Berufsstands der Content Creator, andere sehen in den KI-Technologien eine riesige Chance zur Content-Optimierung. Marketer müssen sich der Thematik stellen und sich mit ihr auseinandersetzen. Keine andere Thematik ist zukunftsweisender für die Branche. Inwiefern KI die Content Marketing Branche schon jetzt beeinflusst und welche Vorteile es bietet, haben wir hier für Euch zusammengefasst:
Was kann KI für Content Marketer tun?
In vermutlich keinem anderen Teilbereich des Marketings gibt es mehr Druck, ständig und zuverlässig abzuliefern, als im Content Marketing. Das ist einer der vielen Gründe, warum gerade die Content Marketer das Thema Künstliche Intelligenz derzeit intensiv beschäftigt. Tools wie Acrolinx können den eigenen Sprachstil analysieren und daraus Content wie beispielsweise Teaser- oder Postingtexte erschaffen.
Solche Tools haben also die Möglichkeit, monotone und immer wiederkehrende Aufgaben zu übernehmen und verschaffen dem Content Creator dadurch mehr Zeit für die Optimierung größerer Tasks. Das ist auch die zweithäufigste Antwort von Marketern auf die Frage, was sie sich von KI erhoffen. Ein besseres Verständnis des Kunden ist aber die oberste Hoffnung für die meisten:
Datenmengen können mit KI besser verwaltet werden
Neben der Zeitersparnis ist wohl die vereinfachte Datenauswertung der größte Vorteil – wenn nicht sogar der größte. Denn in Zeiten von Big Data häufen sich ständig immens viele Daten an, die von Menschenhand schwer bis gar nicht verarbeitet werden können.
Dank KI und maschinellem Lernen besteht nun die Möglichkeit, das volle Potential aus den Daten zu schöpfen und diese gezielt einzusetzen. Dadurch bleibt natürlich mehr Zeit für die kreativen Aspekte und dahingehend eine Verbesserung des eigenen Contents. Einerseits kann also der Content optimiert werden, andererseits kann er auch gezielter gespielt werden wie beispielsweise durch Hyper-Targeting.
Erfolgsstory zeigt die Effizienz von KI
Anhand des deutschen Lieferservice-Unternehmens foodora lässt sich absehen, wie auch nur die Anwendung eines Teilaspekts von KI die Zahlen explodieren lassen kann.
Als Ziel hatte sich das Unternehmen die Akquise von Neukunden gesetzt. Die Methode der logischen Schlussfolgerung ist ideal, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei wird eine KI-Technologie implementiert, die die Daten der konvertierten Neukunden analysiert. Mit dem Ergebnis können weitere potentielle Zielgruppen anhand des Datenmusters logisch geschlussfolgert werden.
All das geschah im Rahmen einer großflächig angelegten Display-Kampagne, die wohl dank KI zu einer der erfolgreichsten des Unternehmens gehören: Innerhalb weniger Tage konnten 3,7 Millionen Neukunden angesprochen werden und der Kundenstamm langfristig ausgebaut werden. Die täglichen Conversions wuchsen um 69 Prozent.
Wird KI die menschlichen Marketer irgendwann ersetzen?
Vermutlich ist jeder schon einmal mit einem dystopischen Artikel in Berührung gekommen, der bereits das Ende der Marketing-Branche einläutet. Immerhin werden bald alle Marketer ihren Job an Künstliche-Intelligenz-Technologien abtreten müssen – oder?
Nicht ganz, denn es ist viel eher eine Chance zur Optimierung statt eine Bedrohung für den Berufsstand. Mühselige Aufgaben wie zum Beispiel Datenauswertung und Monitoring können nun maschinell übernommen werden, wodurch mehr Zeit für Kreativität bleibt. Es muss also eine Symbiose aus menschlichem, kreativem Verstand und fortschrittlicher Technologie geschaffen werden. Das wirkt für viele Marketer bisher abschreckend, da sich für viele der bisherige Arbeitsablauf durch KI stark ändern kann (siehe Grafik). Wer aber im schnelllebigen Marketing-Business mithalten möchte, sollte frühzeitig auf KI setzen, da diese in naher Zukunft zum Standardrepertoire gehören wird.
Fazit und Tipps
Bisher arbeiten die meisten Unternehmen noch ohne KI-Technologien. Nur 15 Prozent geben an, es bereits zu nutzen, für 31 Prozent ist eine Einführung innerhalb der nächsten zwölf Monate geplant. Überlegst Du, in Deinem Unternehmen ebenfalls KI-Technologien einzuführen, geben wir Dir noch folgende Tipps mit an die Hand:
- Vor Einführung solltest Du Dich intensiv mit der Thematik Künstliche Intelligenz auseinandersetzen und aussieben, welche Technologien für Dein Unternehmen als sinnvolle Investition erscheinen.
- Du solltest immer genügend Testläufe durchführen, um die Stärken und Schwächen des gewählten Tools kennenzulernen.
- Sollte die Wahl auf ein eher kompliziertes Tool fallen, sind Personal-Schulungen klar zu empfehlen, um eine optimale Verwendung zu garantieren.
Content Strategin Doris Eichmeier fasst es so zusammen: “Unternehmen müssen zunächst ihre natürliche Intelligenz anwenden, um kluge Content Automation aufzubauen. Erst wenn seine Anwendungsfelder und Kategorien bis ins Detail klar sind, macht es Sinn, sich durch KI helfen zu lassen, etwa zur Personalisierung. KI früh einzuplanen, kann ungeschickt sein. Es ist kein Ersatz für menschliche Denkleistung im Vorfeld”.
Doch hat ein Unternehmen einmal die Vorarbeit geleistet, kann es Erfolgsgeschichten wie die von foodora schreiben. Diese zeigt, dass es sich als Marketer lohnt, Budget für KI-Technologien einzusetzen, auch wenn es auf den ersten Blick als hoch erscheinen mag. Die volle Ausschöpfung des Datenpotentials lässt die Erfolgschancen von Kampagnen enorm steigen und Streuverluste stark verringern.
Quellen
https://www.toushenne.de/newsreader/kuenstliche-intelligenz-im-marketing.html
https://www.zielbar.de/magazin/automatisierter-content-ki-content-marketing-20271/
http://videos.brightedge.com/research-report/brightedge-2018-future-of-marketing-and-ai-survey.pdf
https://torquemag.io/2018/05/5-artificial-intelligence-tools-for-content-marketing/
https://www.wuv.de/marketing/6_tipps_fuer_die_einfuehrung_von_ki_softwaretools_im_marketing
https://blog.hubspot.com/marketing/ai-save-content-marketing
https://onlinemarketing.de/news/ki-im-marketing-drei-praxisbeispiele
https://www.handelskraft.de/2018/07/content-marketing-via-ki-naht-das-ende-der-redaktion/