Können Sie sich an das letzte Buch erinnern, das Sie gelesen haben? Wie war das Ende und wie hieß der Protagonist? Sie wissen es nicht mehr genau? Dann bestätigen Sie die Ergebnisse einer jüngsten Studie aus der kognitiven Psychologie, welche eine Wissenschafts-Gruppe von der University of California and San Diego durchführten.
Dabei fanden Laura Mickes und Kollegen heraus, dass sich die Teilnehmer weitaus besser Postings bei Facebook merken konnten, als Sätze aus Büchern oder menschliche Gesichter.
Für die Studie wurden den Probanden Postings von Facebook, willkürliche Auszüge aus Büchern sowie Fotos von Gesichtern gezeigt. Die Teilnehmer konnten sich sehr viel besser die Posts aus dem sozialen Netzwerk merken. Besonders gut erinnerten die Probanden Kommentare auf Posts. Die Ergebnisse überraschten sogar die Wissenschaftler.
Laura Mickes meint:
Wir waren sehr überrascht, als wir sahen, dass die Erinnerung an Facebook-Posts so viel stärker ist als die an andere Inhalte.
Als Grund sehen die Wissenschaftler die Wichtigkeit sozialer Netzwerke für unseren heutigen Alltag. Aufgrund der natürlichen Sprache der Postings und der Reduzierung auf das Wesentliche sind diese viel leichter für den Menschen aufzunehmen. Der Leser stellt unterbewusst eine Relevanz zu seiner aktuellen Situation her. Außerdem sind kurze Postings in sich abgeschlossene Sinn-Inhalte, oftmals aus den Bereichen Klatsch & Tratsch. Menschen sind anscheinend an die kurzweilige Unterhaltung gewöhnt und erinnern dies länger und besser.
Wie Unternehmen die Ergebnisse der Studie für sich nutzen können
Social Media ja oder nein? Diese Fragen stellt sich heute für Unternehmen nicht mehr. Was die aktuelle Studie nur wieder bestätigt. Kurze Inhalte, die das Alltags-Erleben des Users betreffen, wirken nachhaltig und bleiben länger im Kopf. Der User ordnet Social Media Content als relevant, für ihn sinnvoll und zum Teilen geeignet ein! Durch Social Media verbreiten sich Inhalte sehr viel schneller.
Unternehmen sollten die Ergebnisse aus der kognitiven Psychologie auf jeden Fall für sich nutzen.
Denn wie wir nun wissen, geraten lange, schön editierte Pressetexte, Artikel und sonstige Meldungen (wie vielleicht auch diese hier?) schlicht und einfach in Vergessenheit. Und das wäre schade.
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