Die “klassische” Redaktion hat ausgedient: Redakteur, Fotoredakteur, Layouter, Social Media Manager, Seo-Spezialist – diese Aufgaben übernimmt der Digital Publisher in Zukunft einfach selbst. Er ist ein Multitasker mit Spezialkenntnissen. Ein neues Berufsbild entsteht – und wie so oft, gibt es dafür keine Ausbildung. Modernes digitales Publishing erfordert kreative Menschen mit Neugier, die sich auf einen ständigen Lernprozess einstellen können. Erfolg entsteht vor allem auch beim Ausprobieren und durch das Setzen neuer Maßstäbe.
Digital Publisher: ein Berufsfeld verändert sich
Welche Anforderungen stellt Digital Publishing an die Beteiligten?
Arbeit nach SEO-Richtlinien: Keyword-Recherche
Ganz oben auf der Liste steht sicherlich die Recherche nach passenden Keywords bzw. das Keyword-basierte Verfassen von Texten. Wer in Suchmaschinen gefunden werden will, braucht schlagkräftige Keywords und die Fähigkeit, diese so in den Gesamtinhalt zu integrieren, dass beim Leser kein “Gähn”-Gefühl auftritt. Ohne wertvollen Content hält man einen User nicht bei der Stange, er klickt sich schnell zu einer anderen Seite, die ihm vielleicht einen größeren Mehrwert verspricht.
Keyword-basiertes Schreiben und Redigieren von Texten
Die Strukturiertheit des Artikels ist sehr wichtig. Keywords/Longtails müssen überall vorkommen: in der Überschrift, im Permanent-Link und in der ersten Überschrift im Text.
Kreative Bildbearbeitung
Gleiches gilt für die Verwendung von bewegten und unbewegten Bildern. Wer im Digital Publishing erfolgreich tätig sein will, muss sich mit Bildbearbeitung und der passenden Einbindung in webtaugliche Formate auskennen. Die Zeiten, in denen eine “klassische” Bildredaktion diese Aufgaben übernommen hat, sind vorbei. Der Zuwachs an technischen Möglichkeiten bei der Produktion erfordert somit einen erheblichen Zuwachs an Fähigkeiten beim Produzenten.
Monitoring
Eine weitere Frage, die sich beim Digital Publishing stellt: Wie kontrolliert man, ob man Erfolg hat? Eine Auflagensteigerung oder -senkung bei Printmedien lieferte früher ein eindeutiges Ergebnis. Heute geht es um die Zahl der Zugriffe, User-Diskussionen auf den verschiedenen Social Media-Plattformen oder Likes wie bei Facebook. Hier ist eine regelmäßige Kontrolle – das Monitoring – unabdingbar.
Multichannel-Publishing
Bleibt noch die Frage zu klären, wie Digital Publishing den größten Erfolg bringt. Antwort: auf möglichst vielen Kanälen präsent sein. Je nach Zweck und Ziel gibt es dafür unterschiedliche Wege. Für Nachrichten oder Kommentare zum aktuellen Weltgeschehen bietet sich ein Blog an, der beispielsweise mit WordPress leicht einzurichten und zu betreiben ist.
Texte, Bilder und Grafiken lassen sich auf dieser Plattform einfach zusammenführen und blitzschnell veröffentlichen. Für komplexere Projekte wie ein umfassendes Zeitungsformat ist die Verwendung eines Content Management Systems (CMS) geeigneter, erfordert allerdings auch mehr Aufwand.
Social Media Präsenz unbedingt notwenig
Unabhängig davon ist eine Präsenz in den bekannten Social Media Formaten sozusagen Pflicht und zwar mit differenzierten Inhalten und der Möglichkeit für den User, entsprechend “zurück” zu kommunizieren.
Gerade darin liegt der Vorteil des Digital Publishing: Vielfalt zu bieten mit unterschiedlichen Formaten, schnellen Reaktionszeiten, einer enormen Reichweite. Und all dies lässt sich im Vergleich zu Printmedien relativ kostengünstig umsetzen.
Ausblick: die Zukunft des Digital Publishing
Wirft man einen Blick in die Medien, sind die Zeitungsverlage krisengeschüttelt. Wie im SPIEGEL,
Nr. 32/2013 zu lesen ist, geht es nur noch darum, den “Absturz abzubremsen”. Aufhalten lässt er sich nicht mehr. Umso wichtiger wird es für renommierte Zeitungen und Magazine ihre Kompetenzen im Digital Publishing auszubauen und dem User wertvolle Inhalte, auch gegen Bezahlung, zu bieten.
Was denken Sie? Werden Zeitungen und Zeitschriften die Krise überwinden und neue Formate für ihre Inhalte finden? Diskutieren Sie mit uns.
Lesen Sie auch unseren Beitrag: Digital Publishing – was sich ändert
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