Die Zeiten des Guest-Blogging sind vorbei. Guest-Blogging wird künftig als Spam eingestuft.
Mit diesen Äußerungen sorgte Matt Cutts vom Google-Webspam-Team kürzlich für Diskussionen in der SEO-Öffentlichkeit. Bereits zum wiederholten Mal sagt Google damit einer gängigen SEO-Praxis den Kampf an. Was ist dran, hinter jedem Gast-Beitrag im Blog ein rein SEO-taktisches Manöver zu argwöhnen? Können Gast-Beiträge im Blog nicht tatsächlich einen Beitrag zur Content-Qualität leisten und relevante Inhalte bereitstellen? Viele SEO-Experten sind sich einig: Gast Blogging ist nicht tot – im Gegenteil. Ob eigener Post oder Gast-Beitrag – maßgeblich ist allein die Qualität des Textes.
Qualität bleibt Qualität!
Bereits kurz nachdem Matt Cutts seinen “Guest Blogging is dead”-Post veröffentlicht hatte, regte sich im Netz zum Teil heftiger Widerstand. Geht Google möglicherweise hinter seine eigenen Maßstäbe zurück? Wenn Gast-Beiträge in Blogs grundsätzlich zu einer Abstufung das Blog-Rankings führen – wäre das letztlich nicht auch eine Art der Zensur? Und schließlich: Wer sind wir, dass wir Inhalt und Aufbau unserer Websites ändern, nur weil Matt Cutts eine neue Regel aufgestellt hat?
In Twitter und in Blogs herrschte weitgehende Einigkeit: Wenn Google Blogs im Ranking nur deshalb abstraft, weil dort Gastbeiträge veröffentlicht werden, dann ist die Glaubwürdigkeit der Suchmaschine ernsthaft gefährdet.
Gast-Beitrag oder Blogging Farm?
Hintergrund für die Äußerungen von Matt Cutts sind die so genannten Content- oder Blogging Farms, denen das Google-Webspam-Team bereits vor mehr als zwei Jahren mit dem Panda- bzw. Penguin-Algorithmus den Kampf angesagt hat. Content-Farms sind Sites oder Blogs, die ausschließlich mit Blick auf die Ranking-Listen der Suchmaschinen regelmäßig mit low-level-Content gefüttert, wenn nicht gar geflutet werden. Panda sortiert die Sites und Blogs aus, die wenig oder gar keinen Original-Content haben und stattdessen Inhalte aus Content-Farmen nutzen, die nicht selten als Gast-Beiträge firmieren. Gast-Beiträge werden dabei zum ranking-relevanten Link-Building genutzt. Nach der erneuten “Warnung” von Matt Cutts wird geargwöhnt: Möglicherweise könnte Google seinen Algorithmus speziell unter diesem Aspekt im Jahr 2014 noch einmal anpassen. Besonders im Fokus stehen dabei die Follow-Links, die bei Gastbeiträgen als Indiz für Content-Spam gewertet werden.
Gast-Beiträge fürs SEO weiterhin sinnvoll?
Darauf gibt es eine klare Antwort: Selbstverständlich! Gast-Beiträge haben im Blog auch künftig ihre Berechtigung, wenn sie inhaltlich begründet sind. Verzichten Sie nicht darauf, eigene Inhalte durch externe Expertise abzurunden und anzureichern. Ebenso wenig sollten Sie sich umgekehrt nicht davon leiten lassen, Gast-Beiträge ausschließlich als SEO-Maßnahme zu betrachten.
Wenn Sie folgende Punkte beachten, sind Sie auf der sicheren Seite:
- Setzen Sie no-follow Links.
- Akzeptieren Sie möglichst unique Content. Fragen Sie Ihren Gastautor, ob er plant seinen Artikel auch auf anderen Seiten zu veröffentlichen.
- Veröffentlichen Sie Inhalte, die Ihre Leser interessieren und qualitativ hochwertig sind.
Auch Matt Cutts hat in seinem Blog-Eintrag ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es nicht darum geht, Gast-Beiträge grundsätzlich zu verteufeln. Im Gegenteil verstärkt sich hier der – auch von Google forcierte – Trend zum High Value Content. Ernsthaft nach inhaltlichen Kriterien geführte Blogs sind und bleiben ein wichtiger Baustein im SEO-Mix. Blogs, die regelmäßig mit eigenen Inhalten gefüllt werden, brauchen – auch mit Blick auf SEO – künftig nicht auf Gast-Beiträge zu verzichten. Denken Sie bei Ihrer SEO-Strategie mittel- und langfristig. Inhaltliche Qualität zählt – und wird sich auch in Zukunft aufs Ranking auswirken.
Bildnachweis:
©flickr.com/greenasian (CC BY-NC-ND 2.0)