Anfang Februar ist es so weit: Facebook feiert zehnjährigen Geburtstag. Schon oder erst zehn Jahre? Das ist eine Frage des Blickwinkels. Sicher ist, dass das Leben “vor Facebook” weit zurückzuliegen scheint: “Damals” in den 1990er Jahren als alles noch anders war.
Auch wenn Konkurrenz aus dem Hause Google, in den letzten Jahren zügig aufgeholt hat, auch wenn andere soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn wachsende Userzahlen verzeichnen und Twitter als weltumspannendes Nachrichtennetzwerk ungebremst boomt – für viele Menschen ist und bleibt Facebook das Synonym für “soziales Netzwerk”. Das Facebook-“Like” (das es übrigens erst seit dem Jahr 2009 gibt) ist längst in den alltäglichen Sprachgebrauch eingegangen.
“Facebook verbindet die Welt” – so beschreibt Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die Philosophie des sozialen Netzwerks. Die Zahlen, die anlässlich des runden Geburtstags veröffentlicht worden sind*, geben ihm recht. Die “Mission”, zu der das soziale Netzwerk angetreten ist, scheint gelungen.
Ich kommunziere, also bin ich
Die Geburtsstunde von Facebook am 4. Februar 2004 war der Beginn einer fast beispiellosen Erfolgsgeschichte. Ende des Jahres 2004 konnten eine Million User verzeichnet werden, ein Jahr später hatte die Zahl sich bereits versechsfacht. Heute nutzen über eine Milliarde Menschen weltweit Facebook. Das soziale Netzwerk ist in 127 Ländern vertreten – eine riesige weltumspannende Community. Die meisten Facebook-User ( (knapp 150 Millionen) gibt es in den USA, England (mit gut 70 Millionen) und Indien (mit 63 Millionen) folgen auf den Plätzen zwei und drei. In Deutschland, wo mit 25 Millionen Usern immerhin gut ein Viertel der Bevölkerung via Facebook vernetzt ist, gibt es noch Luft nach oben. Wäre Facebook ein Land (und vielleicht ist es das längst, wir haben es nur noch nicht gemerkt), wäre es – gemessen an der Zahl der Bevölkerung – das drittgrößte Land der Erde. Besonderes Kennzeichen der Bewohner: Sie sind Tag und Nacht aktiv. Alle zwanzig Minuten werden eine Million Links geteilt, eineinhalb Millionen Einladungen verschickt und eben so viele Fotos ge”taged”. Pro Stunde kommen 5,7 Milionen Statuseinträge, gut 8 Millionen Fotos und 30 Millionen Kommentare hinzu. Wow.
Was? Wer? Wo? Wie viel?
Facebook ist Aufenthaltsraum, Treffpunkt, Infopoint für Aktuelles, Witziges und Kurioses, Kommunikationszentrum und ist auf diese Weise für einen Großteil der User zum festen Bestandteil des Tagesablaufs geworden. Für knapp die Hälfte der jüngeren User beginnt der Tag mit einem Blick in Facebook. Über 50% der User loggen sich täglich ein und checken zumindest ihren Statusreport. Da immer mehr Community-Mitglieder auch mobil auf Facebook zugreifen – aktueller Stand sind es gut zwei Drittel – kann vermutet werden: Die Nutzungsfrequenz wird weiter steigen. Derzeit liegt die durchschnittliche Verweildauer in Facebook bei 20 Minuten, der Durchschnitts-User hat 130 Freunde – und damit 130 potenzielle Multiplikationskanäle. 57% der User geben an, dass sie häufiger online kommunizieren als im wirklichen Leben. Eine erstaunliche Zahl, die verdeutlicht, wie nachhaltig sich alltägliche Abläufe ins Netz verlagert haben. Dazu passt, dass Facebook längst nicht mehr “nur” welt-, sondern auch generationenübergreifend funktioniert: Gut 30% der Nutzer sind über 35 Jahre alt.
In Facebook “Gesicht zeigen”
Kein Zweifel: Facebook als Social Media Pionier hat neue Dimensionen der vernetzten Kommunikation eröffnet und damit auch dem Online-Marketing einen kräftigen Schub verliehen. Dazu gehört natürlich auch, dass das Netzwerk kontinuierlich um zusätzliche Optionen erweitert worden ist. Mit Newsfeed und Chat, Like und jederzeit bzw. überall möglichen Ortsangaben wurden neue kommunikative Standards etabliert. Für Diskussion sorgte – speziell in Deutschland – Anfang 2012 der Launch der so genannten “Time Line”, mit der Statusmeldungen und biografische Angaben chronologisch als Lebenslauf angezeigt werden. Jüngster Coup der Facebook-Macher: Die Übernahme von Instagram.
Likes als Erfolgsbarometer
Ein unternehmerischer Internet-Auftritt ohne Präsenz in den sozialen Netzwerken ist heute kaum noch vorstellbar. Auch kaum ein Künstler, Sportler oder Star, der nicht in Facebook vertreten wäre. Der Kampf um Likes und Klicks und den immer aktuellesten Content ist fast schon Ehrensache. Zu den aktuellen Spitzenreitern der Like-Hierarchie gehören Rihanna, Eminem, Die Simpsons und Harry Potter. Aber der kann ja auch zaubern – fast so gut wie Mark Zuckerberg.
*Alle Quellen: insidefacebook.com
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