Google hat im Sommer 2013 ein neues Feature vorgestellt, das bei Suchanfragen dem User Hintergrund-Artikel vorschlägt, die das gesuchte Thema besonders ausführlich beschreiben. Google In-Depth heißt die neue Funktion, die in England und USA bereits umgesetzt ist. Auch wenn derzeit noch nicht feststeht, wann es die Google In-Depth Suche auch in Deutschland geben wird, sollten Sie sich jetzt bereits mit dem Thema beschäftigen und Ihre eigene Webseite darauf vorbereiten. Wir haben die wichtigsten Infos für Sie zusammengestellt.
Premium-Inhalte sind immer häufiger gefragt
Google Suchanfragen beziehen sich in der Regel auf Themen, bei denen der User sich schnell einen Überblick verschaffen möchte. Aktualität ist dabei Trumpf, auch in den Algorithmen, die dem Suchmaschinen-Ranking zugrunde liegen, spielt die Aktualität eine herausragende Rolle.
Google stellt immer mehr den User und dessen Intention in den Mittelpunkt. Und User suchen nicht immer nach kurzen Infos, sondern wollen Hintergrund-Informationen und tief gehende Inhalte sowie Orientierung. Dies ergab auch eine Untersuchung mit 150 Personen von Google, bei der das Suchverhalten von Usern analysiert wurde. Laut Google suchen 10 Prozent der User nach tiefer gehenden Informationen.
Deshalb bezieht die Suchmaschine Artikel mit inhaltlicher Tiefe, Nachhaltigkeit und Tragfähigkeit immer mehr ein. Das heißt: Inhalte, die unabhängig vom aktuellen Geschehen über den Tag hinaus Gültigkeit bewahren. Bei der Eingabe bestimmter, eher allgemein und weit gefasster Suchbegriffe weist Google.com deshalb – zusätzlich zum normalen Ranking – insgesamt drei In-Depth-Artikel aus. Diese “Premium”-Einträge werden in einem getrennten Block – etwa am linken Bildrand – mit einem kleinen Bildmotiv, Foto oder Logo angezeigt. Zum Listing gehören außerdem einige “bibliografische” Angaben: Herausgeber, Publikationsdatum und Autor – die Artikel sind also authentifiziert. So zumindest die Regel, in der Praxis werden mitunter auch In-Depth-Artikel angezeigt, bei denen diese Angaben fehlen.
Was Sie bei einem In-Depth-Artikel beachten müssen
Die Auswahl der In-Depth-Links folgt einer eigenen Logik. Während beim klassischen SEO – neben der Aktualität – vor allem Kriterien wie Keywords, Besucherhäufigkeit oder Freshness berücksichtigt werden, orientieren sich die In-Depth-SEO Algorithmen zusätzlich an inhaltlichen und semantischen Kriterien. Auch die Länge eines Eintrags ist einer der Anhaltspunkte, die der Suchmaschine Hinweise auf weiterführende Inhalte liefert. Erste Analysen zeigen, dass es Schnittmengen zwischen dem Standard-SERP und den In-Depth-Blocks gibt. In-Depth-Optimierung scheint demnach also auch die Platzierung im Standard-Ranking zu verbessern.
So gilt bei der In-Depth-Optimierung: Google sucht nach Metadaten, Tags und Markups, die bei der Suchanfrage verarbeitet werden. Beim In-Depth-Ranking spielen die schema.org und Article markups eine herausragende Rolle. Die Empfehlungen von Google beziehen sich auf folgende Aspekte:
[unordered_list style=”green-dot”]
- Überschrift des Artikels
- Unterüberschrift
- Fotos
- Inhaltsbeschreibung
- Publikationsdatum
- Die Länge und die inhaltliche Aufbereitung des Textes selbst
[/unordered_list]
Wie können Sie Ihre Website auf In-Depth vorbereiten?
Google In-Depth ist erst ein halbes Jahr auf dem Markt. Wie bei jedem Feature gibt es natürlich noch einige Ungereimtheiten. Trotzdem gibt es jetzt schon eine Reihe von Kriterien, die Sie bereits berücksichtigen können:
Legen Sie ein Google+ Konto an
Wenn Sie noch kein Google+ Konto haben, sollten Sie sich jetzt eines anlegen und Ihre Website damit verlinken. Dort können Sie Ihr Logo hochladen. Beim In-Depth Ranking werden die ermittelten Einträge mit einem Bildmotiv aufgelistet. Das kann ein Foto auf der Seite sein oder das Logo der Website – das funktioniert aber nur, wenn das Logo mit Google+ verlinkt und dementsprechend für die In-Depth-Suche optimiert ist.
Artikel sollten Sie grundsätzlich mit dem schema.org Article Markup kennzeichnen. Alle Artikel, die ein Autor/ein Herausgeber mit dem Google Markup kennzeichnet, können Sie dem übergreifenden Profil zuordnen, die dann als so genannte “rich snippets” bei den Suchergebnissen ausgewiesen werden. Zudem verbessert sich die Sichtbarkeit im Netz zusätzlich. Auch Kriterien wie fachliches Profil eines Autors, die Anzahl der publizierten Artikel und die konsolidierte fachliche Expertise können von den Suchmaschinen-Algorithmen erfasst werden.
Legen Sie Ihren Schwerpunkt auf Artikel mit Tiefgang
Was bisher galt, gilt bei Google In-Depth gleich doppelt: Inhalt zählt. Guter und ausführlicher Inhalt, der Kunden und Lesern einen Mehrwert bietet, lohnt sich. In-Depth-Artikel werden auch, aber nicht vorrangig anhand des News-Wertes gelistet. Deswegen sollten Sie auf Ihrem Blog/auf Ihrer Website in regelmäßigen Abständen (mindestens zwei Mal pro Monat) längere Artikel einstellen, die über 1.000 Wörter zählen.
Auf vielen Websites sind (oder waren) lange Texte bisher eher eine Seltenheit. Im Gegenteil ging es häufig eher darum, längere Texte zu vermeiden oder Inhalte – wegen der besseren Lesbarkeit – in mehrere kleine Texte zu unterteilen. Mit Blick auf Google In-Depth sowie neuen Google Updates, wie zum Beispiel Google Hummingbird, ist es sehr wichtig, dass Sie längere Texte publizieren.
Wichtig ist: Die Texte müssen in eine ordentliche Paginierungsstruktur eingebunden werden. Google erfasst die Länge von Texten mit Hilfe von “rel=next und rel=prev Tags”.
Chancen auf Top-Platzierungen für alle?
Google verspricht, dass durch In-Depth auch Einträge, die von kleineren oder weniger bekannten Publikationen oder Unternehmen gepostet werden, bessere Chancen auf prominente Platzierung bei Suchanfragen haben. Das gilt natürlich nur, wenn Sie Ihre Website und die dort eingestellten Artikel entsprechend vorbereiten.
Das Google-Versprechen scheint sich derzeit noch nicht ganz zu erfüllen. Die Erfahrungen in den USA* zeigen, dass derzeit noch vorrangig große Marken oder Content-Provider beim In-Depth-Ranking aufgeführt sind. Experten vermuten allerdings, dass dies vor allem damit zusammenhängt, dass die In-Depth-Algorithmen noch nicht hinlänglich ausgeklügelt sind. Hier ist also Abhilfe in Sicht.
Auch wenn der Zeitpunkt noch nicht feststeht, dürfte klar sein: Google In-Depth wird es auch bald in Deutschland geben.
Wenn Sie sich jetzt schon vorbereiten, können Sie beim Start schnell punkten und bei den In-Depth-Platzierungen ganz vorne mit dabei sein. Zumal ja ohnehin gilt: Qualitativ hochwertiger Content ist der wesentlichste Bestandteil Ihrer Content Marketing Strategie und zählt mehr denn je!
*Contentmarketinginstitute.com/November2013
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