Grün ist die Hoffnung, Blau die Treue und Rot die Leidenschaft. So werden tagtäglich Blumensträuße zusammengestellt, je nachdem, welche Botschaft der Überbringer vermitteln will. Freilich wird die Sprache der Farben auch im Marketing eingesetzt. Der Betrachter verbindet jede Farbe mit einer bestimmten Bedeutung. Das liegt einerseits an historisch-kulturell geprägten Vereinbarungen und andererseits daran, dass Farben im zentralen Nervensystem spezifische Reize auslösen. Hier ein kleiner Farbtest zum Einstieg (Lösung am Ende des Artikels):
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Die Farbe des Logos entscheidet über das Unternehmens-Image
Bereits durch die Farbgebung des Firmenlogos wird mitgeteilt, für welche Inhalte das Unternehmen steht. Schwarz bedeutet Eindeutigkeit und vermittelt Glaubwürdigkeit, Stärke, Präzision und Professionalität. Finanzdienstleister machen damit einen vertrauens-fördernden Eindruck, und bei Marketing-Agenturen ist es die Farbe schlechthin. Da mit Schwarz zudem Spitzenqualität und Exklusivität verbunden wird, machen gerne Mode- und Kosmetikunternehmen von dieser Farbe Gebrauch.
Grün wird mit Natur und zukunftsweisender Nach-
haltigkeit verbunden. Daher gibt sich das Marketing in den Bereichen Wissenschaft, Medizin, Ökologie und Tourismus gerne mit einem grünen Logo den Hauch von Naturnähe, Umweltverträglichkeit und Jugend. Beim Marketing für Regierungsorganisationen und Personalagenturen weist Grün auf eine beruhigende Vertrauenswürdigkeit durch ein hohes Kompetenzniveau hin.
Ein blaues Logo eignet sich in ähnlichen Zusammenhängen, wobei hier weniger das Marketing von Naturverbundenheit im Mittelpunkt steht, als vielmehr Professionalität, Reinheit und Vertrauenswürdigkeit in geschäftlichen Dingen. High-Tech- und Computerunternehmen profitieren zudem vom kalten, sachlichen Image der Farbe. Ein Blick auf existierende Unternehmenslogos verrät, welcher Eindruck durch die Farbgebung erreicht werden soll. Orange wirkt freundlich, Gelb optimistisch, Rot aufregend und Lila kreativ.
Infografik als externer Link: Color Emotion Guide From Visually.
Der Erfolg von Call to Action wird durch die Farbe mitbestimmt
Das Marketing übt darüber hinaus mit der Farbwahl einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg von Call to Action Elementen aus. Interessenten für Schönheits- oder Anti-Aging-Produkte klicken lieber auf einen lila Button. Bankkunden bevorzugen eine blaue Schaltfläche. Auf Mädchen und Frauen jeden Alters wirkt ein rosa Button anziehend, und schwarz motiviert zum Klick auf Luxusprodukte. Hierbei gibt es allerdings einige geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen mögen allgemein die Farben Blau, Lila und Grün am meisten, während sie am häufigsten Orange, Braun und Grau verabscheuen. Bei Männern sind Blau, Grün und Schwarz top und Braun, Orange und Lila oft abstoßend.
Daraus ergibt sich, dass das Marketing bei Call to Action Elementen mit Farben, die eher niedrig in der Gunst der Zielgruppe stehen, vorsichtig umgehen sollte. Andererseits heißt das nicht, dass Lieblingsfarben Garanten für hohe Klickraten sind. Grün beispielsweise steht bei Männern wie Frauen hoch im Kurs und erfreut sich eines positiven, freundlichen Images, duftet geradezu nach Natur und bedeutet im Straßenverkehr “freie Bahn”. Es sollte also bei einem Entscheidungs-Button verführerisch wirken. Rot hingegen signalisiert auch “Gefahr”, “Warnung”, “Stopp”, “Blut”. Ein gewisser Abstoßungseffekt ist hier zu erwarten.
Tests mit identischen Websites, bei denen lediglich der Call to Action Button einmal in Grün und einmal Rot dargestellt war, haben jedoch gezeigt, dass der rote Button um über 20 Prozent häufiger angeklickt wurde als der grüne. Nun kann dieses Ergebnis sicher nicht generalisiert werden, aber es gibt dem Marketing doch den Hinweis, Rot für Call to Action Elemente bevorzugt in Betracht zu ziehen.
Infografik: Wie Farben die Konversionsrate beeinflussen
How Colours Affect Conversions