Facebook: bleiben oder gehen?

    In einem Break-up-Letter, also der schriftlichen Beendigung einer Beziehung, wendete sich kürzlich der Essens-Lieferdienst EAT 24 an Facebook:

    Wir waren lange zusammen, aber du hast dich verändert. Vor einigen Jahren waren wir noch so verliebt in dich. Du hast uns das Gefühl gegeben einzigartig zu sein. Jetzt nicht mehr.

    EAT 24 hat seine Facebook-Präsenz gelöscht. Warum der Bruch mit Facebook? Aufgrund des Algorithmus-Updates bei Facebook erscheinen nicht mehr alle Posts von Unternehmen in den Newsfeed der Fans. Der Kampf um die Aufmerksamkeit der Nutzer ist hoch, Sieger scheinen zurzeit die Sponsored Stories, also bezahlte Posts, zu sein.

    EAT 24 moniert in seinem Brief, dass es selbst viel Liebe, Engagement und Zeit in sein Facebook-Marketing steckte, aber von Facebook dafür nichts zurückbekam und Facebook die Posts vor den Fans versteckt hielt. „Wir geben, du nimmst“. Facebook ist zur Werbeplattform verkommen, alles was zählt ist Geld, so die Kritik.

    EAT 24 hat dahingehend recht, dass Unternehmen, die eine aufwändige Präsenz mit viel Zeit und Geld auf Facebook aufbauen, am Ende die Verlierer sein können:

    Alle Inhalte, die Sie auf Facebook posten, „gehören“ Facebook dahingehend, dass das soziale Netzwerk dirigiert, wer was in seinem Newsfeed sieht. Wenn Facebook morgen seine Seite zumacht, dann sind auch Ihre Inhalte weg. Dies diskutierten erst kürzlich Joe Pulizzi, Doug Kessler und Chris Moody in einem Webinar: Ganz wesentlich ist es, dass Sie eine „home base“ haben, zum Beispiel einen eigenen Blog. Diese Inhalte gehören Ihnen, nur Sie selbst verwalten sie. Es spricht dann auch nichts dagegen, wenn Sie Ihre Inhalte über Facebook promoten (und in Ihren Posts zurück auf Ihren Blog linken). Ganz im Gegenteil: Mit nur 75 Cent am Tag können Sie damit im Schnitt 4.000 Menschen erreichen, die sonst möglicherweise nie etwas von Ihnen erfahren hätten. Durch Ads verstärkte Posts werden bis zu 100 Mal häufiger aufgerufen als ohne.

    Wenn allerdings ein großer Teil Ihrer Marketing-Strategie und Ihres Budgets in Facebook fließt, dann sollten Sie diese nochmal überdenken.

    Oder sich musikalisch inspirieren lassen:

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    Bildnachweis:
    ©flickr.com/pshab (CC BY-NC 2.0)